Die heute eröffnete IFAT – Leitmesse und Innovationsplattform für Umwelttechnologie – rückt das Thema Wertstoffrecycling ins Rampenlicht. Deutschland kann seine Erfolgsgeschichte des Recyclings fortschreiben und weitere ökologische Fortschritte erzielen. Dafür sind aber jetzt die Innovationsbremsen zu lösen: Die haushaltsnahe Wertstoffsammlung muss noch in dieser Legislaturperiode weiterentwickelt werden und mit dem Wertstoffgesetz einen innovationsstimulierenden Rahmen erhalten.
Eine bürgernahe, ökologisch sinnvolle einheitliche Wertstoffsammlung und ambitionierte Recyclingziele sind entscheidend für mehr Ressourcen- und Klimaschutz. Die AGVU appelliert daher an alle Beteiligten, die Vorschläge der Bundespolitik in Richtung Wertstoffgesetz zu unterstützen und das Gesetzesvorhaben nicht erneut zu verschieben.
Die Wirtschaft ist bereit zur Ausweitung der Produktverantwortung von Verpackungen auch auf stoffgleiche Waren. Dr. Carl Dominik Klepper, Geschäftsführer der AGVU, betont: „Die erweiterte Wertstoffsammlung wäre ein weltweit einzigartiges Pionierprojekt, das eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben kann wie das Verpackungsrecycling. Diese Chance muss jetzt genutzt werden.“
Gleichzeitig müssen auch die Verwertungsanforderungen anspruchsvoller werden. Mehr Wertstoffe könnten erfasst und einem hochwertigen Recycling zugeführt werden. „Von höheren Verwertungsquoten kann ein Innovationsschub für die gesamte Kreislaufwirtschaft ausgehen. Er ist notwendig, um den technischen Vorsprung Deutschlands zu sichern“, so Klepper. Jedoch ist auf kommunale Eingriffe zu verzichten, die Erfassungsmenge und Quotenerfüllung beeinflussen. Die Definition des Leistungsumfangs, z. B. Entleerungsintervalle, Behälterart und -größe, darf sich nur an entsorgungsfachlichen Kriterien orientieren.
Mit Blick aufs Ganze fordert die AGVU, dass alle operativen Leistungen der Erfassung, Logistik, Sortierung und des Recyclings von Wertstoffen weiterhin nur im Wettbewerb vergeben werden dürfen. Hersteller und Vertreiber müssen über ihre Leistungserbringer – die dualen Systeme – Einfluss auf alle Prozessschritte behalten. Ihrer Produktverantwortung könnten sie ansonsten nicht gerecht werden.
Die AGVU engagiert sich seit 1986 für die Produktverantwortung bei Verpackungen und setzt sich für deren umweltgerechte und ressourcenschonende Nutzung und Verwertung ein. Die AGVU repräsentiert die gesamte Wertschöpfungskette: von der Verpackungsindustrie über die Konsumgüterwirtschaft und den Handel bis hin zu den dualen Systemen, Entsorgern und Verwertern.
Das Positionspapier finden Sie hier