Art und Umfang der Anwendung des Materials
- Polyethylenterephthalat, hauptsächlich unter seiner Kurzform PET bekannt, ist ein thermoplastischer Kunststoff, unter Hitze formbar und kann in nahezu jede beliebige Form gebracht werden. Er gehört zur Gruppe der Polyesterwerkstoffe. Das Grundmaterial wurde bereits 1941 in den USA entwickelt.
- Das heutige PET ist ein äußerst belastbarer Kunststoff und eignet sich für Verpackungen, Behälter, Folien, Textilfasern und vieles mehr. Als Verpackungsmaterial wird PET in Form von Folienverpackungen, Blistern und Flaschen eingesetzt und stellt damit rund 15 Prozent der Kunststoffverpackungen in Deutschland.
- PET-Flaschen sind besonders leicht und machen einen Bruchteil des Gesamtgewichts des Produktes aus. Die damit einhergehende hohe Transporteffizienz hilft, Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen zu begrenzen.
Materialeinsatz bei der Herstellung
- Die Ausgangsprodukte von PET – Ethylenglykol und Terephthalat-Verbindungen – werden aus Erdöl oder Erdgas gewonnen. Sie können allerdings – wie andere chemische Rohstoffe auch – aus pflanzlichen Vorprodukten erzeugt werden.
- Ein namhafter internationaler Getränkeabfüller hat eine PET-Getränkeflasche auf den Markt gebracht, deren konventionelle fossile Rohstoffbasis zu 30 Prozent gegen nachwachsende, pflanzliche Quellen ausgetauscht wurde (PlantBottle©).
- Auch die Gewichtsreduktion von PET-Einweggetränkeflaschen spielt eine große Rolle im Hinblick auf die Ressourcenschonung. So wurden in den vergangenen Jahren die Flaschengewichte um durchschnittlich über 14 Prozent reduziert.
Erfassung / Sortierung / Recyclingfähigkeit
- Seit Einführung der Pfandpflicht auf Einweg-Getränkeverpackungen im Jahr 2003 werden in Deutschland pfandpflichtige PET-Getränkeflaschen vom Handel zurückgenommen. 96 Prozent der pfandpflichtigen PET-Getränkeflaschen laufen durch das Pfandsystem zurück und werden verwertet. Insgesamt werden 99 % der PET-Getränkeflaschen gesammelt und das wertvolle Material wiederverwendet. Denn PET lässt sich problemlos recyceln.
- Mittels Nah-Infrarot-Technik lassen sich die einzelnen Kunststoffarten in den Sortieranlagen separieren. Heute wird eine Sortenreinheit von bis zu 98 Prozent erreicht, was ein hochwertiges Recycling ermöglicht.
- Mithilfe der verschiedenen werkstofflichen Verfahren können die gebrauchten Kunststoffverpackungen entweder direkt zu neuen Produkten umgeschmolzen oder zu Regranulat verarbeitet werden. Dieser körnige Recyclingkunststoff ist eine kostengünstige Alternative zu Neuware und hochwertiges Ausgangsmaterial für die kunststoffverarbeitende Industrie.
- Zu über einem Drittel werden die gesammelten PET-Getränkeflaschen heute genau wieder zu dem, was sie waren: Rohstoff für neue PET-Getränkeflaschen. Weitere Abnehmer sind die Folien- und Textilfaserindustrie. Aus dem Rest werden weitere Produkte hergestellt wie Bänder oder Reinigungsmittelflaschen.
- Das etablierte hochwertige Recycling von PET macht beispielsweise den vollständigen Einsatz von recyceltem PET in neuen Verpackungen möglich. Dies gilt sowohl für Verpackungen im Lebensmittelbereich (bspw. Getränkeflaschen) als auch für Nicht-Lebensmittelverpackungen (bspw. Haushaltsreiniger).
Entwicklung / Hintergrund / Ausblick
- Weiterhin setzen immer mehr Flaschenhersteller Recyclingware ein, die aus zurückgenommenen PET-Flaschen erzeugt wurde. Hier wird bereits heute teilweise ein Recyclinganteil von 60% und mehr erreicht.
- Die RAL Gütegemeinschaft setzt sich zum Ziel, die Weiterentwicklung von PET-Getränkeflaschen unter ökologischen Gesichtspunkten nachhaltig zu fördern, einen positiven Beitrag zur Ressourceneffizienz und zum Umwelt- sowie Klimaschutz zu leisten.