18.06.2025 – AVU spricht sich für Transparenz und faire Rahmenbedingungen aus
Die Allianz Verpackung und Umwelt (AVU) bezieht Stellung zu chemischem Recycling für eine umfassendere Kreislaufführung von Rohstoffen.
Chemische Recyclingverfahren, die Kunststoffe in ihre Grundbausteine zerlegen und so für eine neue Nutzung aufbereiten, können eine ergänzende Rolle zum energieeffizienteren mechanischen Recycling spielen. Die entstehenden Rezyklate eignen sich aufgrund ihrer hohen Reinheit vor allem für den Einsatz in Lebensmittelverpackungen.
„Die neue EU-Verpackungsverordnung verpflichtet die Hersteller von Kunststoffverpackungen dazu, einen gewissen Anteil an Recyclingmaterial zu verwenden. Bei Lebensmittelverpackungen ist dies besonders herausfordernd – chemisches Recycling kann hier einen positiven Beitrag leisten“, erklärt Carl Dominik Klepper, Vorsitzender der AVU. Als Ausgangsmaterial sollten nur Kunststoffabfälle verwendet werden, die mechanisch nicht hochwertig recycelbar sind – dies gilt oft für komplexe Materialien oder hochgradig vermischte Abfälle.
Für eine sinnvolle Integration des chemischen Recyclings in die Kreislaufwirtschaft fordert die AVU klare und faire Rahmenbedingungen. „Vor allem muss endlich festgelegt werden, in welchem Umfang man chemisch recycelte Kunststoffe als Recyclinganteil im Endprodukt anrechnen kann“, betont Carl Dominik Klepper.
An einer EU-weiten Lösung wird seit Jahren gearbeitet. Die AVU signalisiert dabei ihre Zustimmung zu Massenbilanzierungsverfahren, sofern sichergestellt ist, dass damit keine Übervorteilung eines Recyclingverfahrens verbunden ist und jener Anteil, der zu Brennstoffen umgewandelt wird, später nicht als Recyclinganteil in Produkten gezählt werden darf. „Um Vertrauen zu schaffen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher zudem transparent über chemisches Recycling informiert werden. Um Betrug effektiv auszuschließen, müssen lückenlose Zertifizierung und strenge Kontrollen zum Standard werden. Dies gilt für Rezyklate aus allen Recyclingverfahren, insbesondere beim Import.“
Die vollständige AVU-Position finden Sie hier und die Pressemitteilung als PDF hier.