Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Mindesteinsatzquoten für Kunststoff-Recyclingmaterial steigern den Ressourcenschutz

Quotenhöhe muss in Bezug zur Produktionsmenge von Rezyklaten stehen.
Nur Recyclinggranulate aus gebrauchten Produkten sollten eingesetzt werden. 

Berlin, 04.05.2022

Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt (AGVU) spricht sich für Kunststoff-Rezyklat-Einsatzquoten in Verpackungen aus, um Kunststoffe besser zu nutzen und entscheidende Bei­träge zur Ressourcenschonung leisten zu können. Die Einsatzquoten sollten im Zuge der No­velle der europäischen Verpackungsrichtlinie zur Pflicht bei neuen Verpackungen werden.

“Sinn ergibt eine Einsatzvorgabe für Kunststoff-Rezyklate nur, wenn sie in Bezug zu dem tatsäch­lich hergestellten Rezyklat steht. Die Kopplung von Quote und Produktions­menge kann einen echten Aufbruch in der Kreislaufwirtschaft in Gang setzen“, so der AGVU-Vorsitzende Carl Dominik Klepper. „Je mehr recycelt wird, desto mehr muss auch wieder ein­gesetzt werden.“

Die AGVU betont in einem aktuellen Positionspapier, dass Rezyklate definitionsgemäß aus­schließlich Materialien einbeziehen sollten, die aus Abfällen nach ihrem Gebrauch herge­stellt wurden (sog. post consumer waste). Abfälle aus Industrieprozessen sind keine Rezyk­late, son­dern sollten direkt im primären Produktionsprozess wieder eingesetzt werden. Zudem müsse ein System der Rückverfolgbarkeit für Kunststoff-Rezyklate die Herkunft nach­vollziehbar ma­chen und für Transparenz sorgen.

In der europäischen Union ist eine breite Investitionsförderung für das Recycling notwendig, denn die Recyclinginfrastruktur in den Mitgliedsstaaten ist sehr heterogen und in Teilen noch zu wenig leistungsfähig. Mit einem echten Investitionsaufbruch kann das im Entwurf der euro­päischen Verpackungsrichtlinie genannte Ziel von 55% physischem Recyclingoutput, bezogen auf die Marktmenge an Kunststoffverpackungen, erreicht werden. Die Recyclingfähigkeit von Verpackungen sollte darüber hinaus durch einheitliche Design-for-Recycling-Vorgaben geför­dert werden. Die Vorgaben sind regelmäßig zu überprüfen und an die sich fort­entwickelnde Recyclinginfrastruktur anzupassen.

Die AGVU engagiert sich seit 1986 für die Produktverantwortung bei Verpackungen und setzt sich für eine umweltgerechte und ressourcenschonende Nutzung und Verwertung ein. Der Ver­band repräsentiert die gesamte Wertschöpfungskette: von der Verpackungsindustrie über die Konsumgüterwirtschaft und den Handel bis hin zu den dualen Systemen, Entsorgern und Ver­wertern.

Kontakt:
Sara Laubscher Lima
Referentin Kreislaufwirtschaftspolitik
Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt e.V.,
Albrechtstraße 9, 10117 Berlin,
Tel.: + 49 30 206 42 66, E-Mail: online@agvu.de

Die Pressemitteilung steht hier zum Download zur Verfügung.

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