Aktuelles zu Verpackung und Nachhaltigkeit

Von Brüssel bis Tübingen: Vielfältige Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft

AVU „Forum Verpackung und Umwelt“ bringt Politik, Industrie und NGOs zusammen  

Berlin, 26. Juni 2025 – Anspruchsvolle EU-Vorgaben aus Brüssel, Verpackungsabgaben in deutschen Kommunen und eine schwierige wirtschaftliche Lage für viele Recycler: Die AVU-Fachkonferenz „Forum Verpackung und Umwelt“ am 25. Juni unterstrich die vielschichtigen aktuellen Herausforderungen in der Kreislaufwirtschaft. In Berlin diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Umweltorganisationen aktuelle Entwicklungen und notwendige Weichenstellungen.

In seiner Begrüßung betonte der AVU-Vorsitzende Dr. Carl Dominik Klepper, dass der Kampf gegen den Klimawandel trotz vielfältiger globaler Krisen nicht zur Disposition gestellt werden dürfe: „Der Erfolg der Kreislaufwirtschaft hängt auch von ambitionierten politischen Zielen ab, die die Unternehmen langfristig einplanen können“, so Klepper.

Dr. Silke Karcher, Leiterin der Unterabteilung Kreislaufwirtschaft im Bundesumweltministerium, betonte in ihrer Keynote: „Die neue Legislaturperiode stellt uns vor wichtige Aufgaben in der Kreislaufwirtschaft. Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie werden wir vorantreiben. Eine breite und ambitionierte Rechtsetzungsagenda in allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft liegt vor uns. U.a. werden wir die gestaffelt in Kraft tretenden Anforderungen der EU-Verpackungsverordnung in dieser Legislaturperiode und den folgenden Jahren jeweils zeitnah umsetzen.

Die wirtschaftliche Lage der Kunststoffrecycler wurde ebenfalls intensiv diskutiert. Florian Bilic MdB (CDU) hob ihre Bedeutung für das Gesamtsystem hervor und forderte eine stärkere Aufmerksamkeit: „Die Kreislaufwirtschaft ist ein entscheidender Baustein für eine nachhaltige Zukunft. Ich sehe es als Herausforderung und Ansporn zugleich, den sorgsamen Umgang mit den Ressourcen der Welt zu stärken und gleichzeitig den beteiligten Wirtschaftsunternehmen einen innovationsfreundlichen Rahmen zu bieten.“

Eine weitere Diskussionsrunde war kommunalen Verpackungssteuern auf To-Go-Verpackungen gewidmet. In Tübingen ist ein entsprechendes Modell bereits in Kraft – weitere Städte prüfen ähnliche Schritte. Christoph Petri, Referatsleiter Umwelt- und Rohstoffpolitik bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer, äußerte sich skeptisch:

„Abfallvermeidung und Mehrwegförderung sind wichtige Ziele, die wir aktiv unterstützen. Kommunale Verpackungssteuern schaffen jedoch vor allem zusätzlichen Verwaltungsaufwand für Unternehmen und können zu einem Flickenteppich an Regelungen in ganz Deutschland führen.“

Das Forum Verpackung und Umwelt fand mit etwa 130 Personen im Presse- und Informationszentrum der Bundesregierung statt und wurde von einer Ausstellung zu innovativen Verpackungs- und Recyclingkonzepten begleitet.

Die Pressemitteilung als PDF finden Sie hier.

Weitere Artikel