AGVU legt Studie zum CO2-Effekt von Lebensmittelverpackungen vor
Berlin, 23.11.2020
Lebensmittel gehören auf den Tisch und nicht in die Mülltonne – das ist gesellschaftlicher Konsens. Dennoch beträgt der Anteil vermeidbarer Lebensmittelabfälle 20 bis 25 % der deutschen Lebensmittelproduktion – mit negativen Konsequenzen für den Klimaschutz. Für eine faktenbasierte Debatte zu Klimaschutz und Lebensmittelschutz legt die AGVU in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen „denkstatt“ und der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung GVM nun erneut eine Studie aus der Reihe „Nutzen von Verpackungen“ vor.
20 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland resultieren aus Ernährung. „Wenn ein Lebensmittel verdorben oder beschädigt in der Tonne landet, fallen seine CO2-Emissionen doppelt an, denn es muss Ersatz produziert werden“, so der AGVU-Vorsitzende Carl Dominik Klepper. Eine Verpackung, die Lebensmittel zuverlässig schützt und die Abfallrate reduziert, verhindert dies. Die konsequente Reduktion von Lebensmittelabfällen könnte den deutschen Klimafußabdruck um bis zu 5 % reduzieren.
93 % aller Lebensmittel sind heute verpackt, so die Studie. Eine gute Verpackung entfaltet eine Hebelwirkung zum Schutz des Klimas, denn der Klimafußabdruck des verpackten Lebensmittels ist im Schnitt 16 bis 30 Mal höher als der Fußabdruck der Verpackung. „Eine Verpackung muss die Abfallrate des Lebensmittels nur um wenige Prozentpunkte senken, um unter dem Strich eine positive Klimawirkung zu entfalten“, erklärt Carl Dominik Klepper. Eine Butterverpackung trägt beispielsweise nur 0,4 % zum CO2-Fußabdruck des Gesamtprodukts bei, eine Milchtüte ca. 4 %. Dies berücksichtigt den gesamten Lebenszyklus der Verpackung, also auch ihre Entsorgung.
Die Wahrnehmung vieler Verbraucherinnen und Verbraucher ist allerdings eine andere: laut einer denkstatt-Umfrage sind 36 % der Meinung, Verpackungen seien bei Lebensmitteln nicht nötig. Die AGVU will einen Anstoß geben, Verpackungen differenzierter zu betrachten. „Es kommt u.a. darauf an, ob ein Lebensmittel lange Transportwege zurücklegen muss oder aus der Region kommt – je nachdem kann eine Verpackung für die CO2-Bilanz sehr sinnvoll sein.“ Eine schützende Verpackung, die Lebensmittelabfälle vermeidet und für ein hochwertiges Recycling geeignet ist, lohnt sich aus Sicht des Klimaschutzes schnell.
Die Studie und die Pressemitteilung stehen hier zum Download zur Verfügung.
Kontakt:
Anna Kupferschmitt, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V., Albrechtstraße 9, 10117 Berlin, Tel.: + 49 30 206 42 667, E-Mail: kupferschmitt@agvu.de